1. Zulassung: 1967 Ohio, USA, in CH seit Mai 2014
KM:
Motor: 289cui/4.7lt. V8
Getriebe: Automat 3Gang
Besitzer: Benjamin Kaufmann, Luzern
Der Mustang sieht zwar optisch innen und aussen schön aus aber der braucht für die MFK-Abnahme und das sorgenfreie Cruisen doch noch ein bisschen mehr Zuwendung als auf den ersten Blick erwartet.
Die Bremsanlage sowie die Auspuffanlage brauchen eine gründliche Sanierung. Motor und Automat benötigen ebenfalls mindestens einen grossen Service.
Und dann ist da noch die Story mit dem Rost. Die Einschätzungen des US-ex Besitzers in Sachen Rost wahren wohl ein wenig sehr optimistisch. Bei der Bestandesaufnahme wurde sofort klar das die
Rostsanierung viel umfassender sein wird als gedacht, wie leider oftmals bei Mustangs.
Aufgrund der vorgefundenen Anzeichen von mehr Rost haben wir begonnen die kritischen Stellen freizulegen...
Tja, unser Spengler ist zum Glück sehr Mustang-erfahren. Ausserdem gibt es relativ viel Reparaturbleche. Nun wird also als erstes dem Rost der Kampf angesagt.
Leider hat der Mustang offenbar in den USA einen Unfallschaden vorne rechts erlitten. Deshalb ist auch die Front vorne nach rechts verschoben. Um die Front zu richten und ausserdem den Rost an der Spritzwand untern den Kotflügeln zu reparieren musste nun die Front teilweise zerlegt werden.
Nach der Fertigstellung des Bodens gings nun ans reparieren/erneuern der Spritzwand wos nötig war. Ausserdem ist hinten unter der Heckstosstange am Abschlussblech noch Rost zum vorschein gekommen der ebenfalls repariert werden musste. Da die runden Luftzufuhrkanäle für den Innenraum unter dem Torpedoblech teilweise komplett weggerostet waren haben wir um neuen Rostschäden vorzubeugen gleich aus Kunststoff gefertigt. So hat der Rost auf dauer keine Chance mehr.
Nachdem die Rostsanierung zum grössten Teil abgeschlossen war, konnten wir uns nun vor dem Zusammenbau der Front dem Umbauen der Bremsanlage widmen. Während hinten nur eine Überholung nötig
war, bauten wir den Mustang zur Verbesserung vorne auf Scheibenbremsen um. Ausserdem wurde zur weiteren Optimierung nachträglich ein Bremskraftverstärker eingebaut. Schliesslich wird der
Mustang ja zukünftig von einer Lady gefahren. Schlussendlich ist der Mustang somit nachträglich vorne auf Scheibenbremsen und Bremskraftverstärker umgerüstet wie das 1967 als Werksoption
bestellbar war.
Danach kümmerten wir uns um diverse andere Arbeiten die erledigt werden mussten: Scheibenheber hinten reparieren/ersetzen, Innenraum zusammenbauen, Lenksäule befestigen, diverse elektrische Probleme beheben, Service u.s.w.
Nach ersten Probefahrten zeigte sich das leider auch der Motor ein grösseres Problem haben muss das mit Vergaser ersetzen nicht zu lösen ist. Also haben wir als erstes den Ventiltrieb überprüft und dort diverse Mängel entdeckt. Deshalb wurden schliesslich die Zylinderköpfe demontiert. Nach genauer überprüfung aller Einzelteile und Rücksprache mit dem Kunden wurde entschieden den Motor komplett zu revidieren. Also wurde der Motor gleich komplett ausgebaut. Nun haben wir entschieden das Projekt erstmal ruhen zu lassen und den Motor über den Winter neu aufzubauen.
Nachdem im Zylinderschleifwerk der Block aufgebohrt und mit neuer Kurbelwelle sowie Kolben und Lagern versehen wurde und die Köpfe komplett revidiert wurden werden wir den Motor nun bei uns zusammenbauen und detaillieren.
Hier erste Fotos vom frisch revidierten Block vor dem Zusammenbau.
Nun gings ans zusammenbauen des frisch revidierten Motors. Leider waren auch diverse Anbauteile des Motors defekt oder stark abgenutzt, so dass am Schluss fast alle Teile überarbeitet oder ersetzt werden mussten.
Mittlerweile hat der Mustang den Besitzer gewechselt.
Nach Abschluss der Arbeiten haben wir den Motor Transportbereit verpackt damit Ihn der neue Mustang-Besitzer Benjamin Kaufmann abholen kann.
Mangels eigener Zeit hat sich der neue Besitzer entschlossen, den Mustang nun doch bei uns fertigstellen zu lassen. Also wurde der Mustang in Luzern abgeholt, damit wir nun den neu aufgebauten Motor, sowie das frisch revidierte Automatikgetriebe einbauen konnten. Nach und nach wurden nun von uns alle Arbeiten erledigt um den Mustang für die MFK-prüfung bereit zu machen.
Leider haben die Amis dem Mustang eine qualitativ minderwertige Zahnstangen-Servolenkung eingebaut die aus technischen Gründen nicht vertrauenswürdig eingebaut war und auch nicht richtig funktionierte, und dicht war Sie schon gar nicht!
Nach Absprache mit dem Kunden haben wir dann die ganze Lenkung durch eine Borgeson Servolenkung ersetzt.
Nach dem Umbau der Lenkung hat der Mustang sämtliche Probefahrten ohne Probleme bestanden. Nach einer Leistungsmessung und einer Lärmmessung hat der Mustang die MFK-prüfung ohne Probleme bestanden. Anfangs August konnte Ihn dann sein glücklicher Besitzer bei uns in Empfang nehmen und mit Ihm nach Luzern in seine neue Heimat cruisen...